19. Wasserversorgung
Im Dorf Saanen besteht seit dem Mittelalter eine gemeinschaftliche Wasserversorgung. 1470 verpflichtete ein Gerichtsurteil die Dorfbewohner, bei Überschwemmungen durch die Saane das Dorf und die Dorfbrunnen gemeinsam zu schützen. 1693 wurde die Genossenschaft des Brunnens «untenfür dem Dorf», der sich ganz in der Nähe des hier stehenden Brunnens befand, gegründet. Nach dem katastrophalen Dorfbrand von Gstaad im Sommer 1898 baute die Gemeinde für das Dorf Saanen die erste öffentliche Brandschutz-, beziehungsweise Hydrantenanlage und Wasserversorgung mit Hausanschlüssen. Dies war eine grosse Erleichterung für die Bewohner von Saanen, die so nicht mehr Wasser von den Brunnen holen mussten. Hausanschlüsse für die Wasserversorgung wurden teilweise sogar als wichtiger betrachtet als elektrisches Licht. Die immense Bedeutung der Dorfbrunnen, die bis dahin die einzigen Quellen für das lebensnotwenige Wasser im Dorf waren, ging rasch verloren.