5. «Ds Rot Hus», Alte Gerberei am Hindergässli
Das Wohn- und Geschäftshaus aus dem Jahr 1581 steht giebelständig zum Hindergässli. Unter der Firstkonsole ist das Erbauungsjahr in relativ kleinen Ziffern ins Holz eingekerbt. Der Name und das Datum des Umbaus von 1689 sind grösser und gut ersichtlich unterhalb des Erbauungsjahrs festgehalten. 1775 folgte erneut ein grösserer Umbau durch Hauptmann und Rotgerber Isaak Russi. Von diesem Umbau, bei dem möglicherweise ein Teil der Fassade rot gestrichen wurde, könnte der heutige Name des Hauses stammen. Schriftliche Quellen dafür gibt es aber keine. In seiner Rotgerberei am Hindergässli verarbeitete Isaak Russi Grossviehhäute zu Sohlen-, Schuh-, Sattel- und Zaumzeugleder. Wegen des üblen Gestanks der Gerbereien wurden die Gerber auch Stänkerer genannt. 1890 verkaufte Russi das Haus. Bis 1904 war eine Wagnereiwerkstätte im Erdgeschoss und ein Café im ersten Obergeschoss. Ab 1904 wurde nach einem erneuten Besitzerwechsel anstelle der Werkstatt eine Bäckerei mit Verkaufsgeschäft im Erdgeschoss geführt. Heute sind im Rot Hus Wohn- und Geschäftsräume untergebracht.