7. Bahnhof und Montreux-Oberland-Bahn
Der Bahnhof von Saanen steht giebelständig zur Gleisanlage und zur Bahnhofstrasse. Im massiven Erdgeschoss befinden sich Bahninfrastrukturräume und in den Obergeschossen ist die Bahnhofwohnung untergebracht. Zu den Gleisen hin befindet sich ein überdeckter Warteraum und westseitig steht ein mit dem Hauptgebäude verbundener Kiosk. Die Idee einer Eisenbahnverbindung zwischen dem Genfersee und dem Berner Oberland geht bis in die 1870er Jahre zurück. Bis zur Realisation des Projekts und der Eröffnung der Strecke mussten Einwohner und Reisende aber noch auf das nächste Jahrhundert warten. 1898/1899 wurde endlich die Konzession für die elektrische Eisenbahn zwischen Montreux und Zweisimmen erteilt. Genau zur Jahrhundertwende, im Jahre 1900, konnte der Bau beginnen. Die Linienführung der Strecke durch das Saanenland gab aber auch nach dem Spatenstich zu reden. Ursprünglich sollte nur Saanen bedient werden, mit einem Bahnhof nördlich der Kirche. Eine Schlaufe nach Gstaad sei nicht rentabel, befand die Projektleitung. Die Saaner Bevölkerung war jedoch nicht bereit, den finanziellen Beitrag von 100'000.- Franken aus der Gemeindekasse gut zu heissen, wenn Gstaad nicht erschlossen würde. 1904 wurde dann die Strecke bis Gstaad eröffnet, und ein Jahr später sogar schon bis Zweisimmen. Die Erschliessung mit der MOB bildete den Grundstein für den modernen Tourismus des Saanenlandes und Gstaad ohne Bahnschlaufe ist heute unvorstellbar.