Sol Gabetta auf den Spuren von Lisa Cristiani
02.08.2024 , Freitag
Es gab eine Zeit, in der es als mutig, vielleicht sogar waghalsig galt, als Frau eine Karriere in der Kunst zu verfolgen – insbesondere, wenn die Entscheidung dahin ging, Cello zu spielen, welches in der Spielhaltung gänzlich den gesellschaftlich akzeptierten Normen widersprach. Lisa Cristiani war eine solche Pionierin, ihre Konzertreisen als grosse Virtuosin wurden vom Publikum geliebt! Ganz besonders spezialisierte sie sich darauf, Melodien und Arien aus populären Opern für ihr Instrument zu arrangieren. So zog sie nicht nur das Publikum jener Zeit in ihren Bann, sondern ebenso die Aufmerksamkeit vieler Komponist*innen, darunter Felix Mendelssohn Bartholdy, der sich inspiriert sah von ihrem Talent. Als wahre Wegbereiterin der spannendsten Wiederentdeckungen erleben wir Sol Gabetta in diesem Programm mit dem vollkommen virtuosen Potential des Cellos: bereits Meister wie Saint-Saëns und Lalo, etwas später gefolgt von Dvořák und Tschaikowsky, erkannten den gewaltigen romantischen Ausdrucksreichtum des Instruments. Mit ihrem Programm weckt die Cellistin Neugier auf weitere frühe Pionierinnen wie Anna Kull, Hélène de Katow oder Róza Szuk … grossartige Künstlerinnen, die zukünftig genau wie Lisa Cristiani erneut ins Scheinwerferlicht gerückt werden sollten!